- Die Kongregation der Marianer - Tajynsza

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Mein Name ist Alexey Mitsinskiy. Ich wurde 1983 in Karaganda, Kasachstan geboren. Ich betrachte mich selbst als einen Polen, da meine Gross und Urgrossmutter Polinnen waren. Weil sie polnischer Herkunft und katholischen Glaubens waren wurden sie 1936 hierher deportiert. So wie mein Vater, so wurde auch ich in Karaganda geboren. Er vermittelte mir Dankbarkeit vor dem Leben und Respekt gegenüber älteren Menschen. Bevor ich den Marianern beitrat, studierte ich, fünf Jahre lang die polische Sprache in Karaganda.

Im Jahre 2000, wurde ich mit 17 Jahren in die Kongregation der Marianer aufgenommen. Im selben Jahr verließ ich Kazachstan und ging nach Polen für die klösterliche Formation. Meine ersten Gelübde legte ich im Jahre 2002 ab und meine ewigen Gelübde im Jahre 2008, in Lublin, in Polen. Am 12. Juni 2010 empfing ich in Karaganda die Priesterweihe. Nach meiner Ordination beantragte ich die Versetzung nach Kazachstan und verbrachte das erste Arbeitsjahr in Karaganda. Auf meinem Weg zum Priester unterstützten  mich viele Menschen durch ihr Gebet und durch die Aufopferung ihrer Leiden für Gott. Deshalb verspüre ich in meinem Herzen tiefe Dankbarkeit und danke Gott für meine Berufung und für all die Personen, die er mir auf dem Weg zum Priestertum zur Seite gestellt hat, sowie für all jene, die er mir in meiner Seelsorgsarbeit anvertrauen wird.

Kazachstan war die Endstation der Massenvertreibung für hunderttausende Menschen, die hierher deportiert wurden, ein Ort des Schmerzes und des Leidens. Alles wurde ihnen genommen: die Verwandten, das Vermögen, ihr Besitz; genommen wurde ihnen auch ihre Freude und ihre Hoffnung auf ein besseres Morgen. Es gab Arbeitslager, nicht nur für  sogenannte „politisch unwillkommene Personen“ (Politisch Gefangene), sondern auch für solche Frauen, deren Männer als „Verräter des Vaterlandes“ gebranntmarkt wurden. Erwähnt werden müssen auch die Lager für Kinder, deren Eltern als „sozial gefährliche Elemente“ angesehen wurden. Diese Kinder wuchsen in einem Umfeld auf, in dem der Haß auf ihre eigenen Eltern gefördert wurde. Wenn einige Kinder wie auch immer diesem Druck widerstanden und die Gelegenheit hatten einen Brief an ihre Mutter zu schreiben, lautete der allererste Satz stets: “Mutter, ich lebe…“. In der kasachischen Steppe ruhen all jene, die nie mehr in ihr Mutterland zurück kehrten, jene, denen es nie mehr gegönnt war zu sehen, was ihnen mit Gewalt genommen wurde.  

Viele Deportierte, die 1939, dann 1940 und wiederum im Jahre 1941 hierher nach  Kazachstan deportiert wurden, erinnern sich an diese schweren Zeiten. Einige erinnern sich nur ungern, und wenn doch, dann nur  schweren Herzens und mit Tränen in den Augen. Andere dagegen erzählen bereitwillig ihre schlimmen Erlebnisse, mit der Betonung, dass sie nur durch ihren Glauben und einer tiefen Verwurzelung in ihre eigene Identität die schwierigste Zeit ihres Lebens überlebten. Ich erinnere mich, mit viel Angst und Schmerz im Herzen meine Großmutter von ihrer eigenen Deportation 1936 sprach…und sie erinnerte sich immer an die Priester, die ihre Herde auch unter größter Lebensgefahr und Gefährdung ihrer Gesundheit mit großer Hingabe beschützten (z.B.: Pater Wladyslaw Bukowinski). Wie es scheint, arbeite ich jetzt nahe ihrem damaligen Wohnort (ungefähr 30 Km entfernt). Gottes Wege und Pläne sind nicht die Unseren.

Direkt nach meiner Priesterweihe, arbeitete ich in Karaganda. Dort wurde mir klar, wie klein ich im Vergleich zu der Größe der Leute war, die all dies in dieser turbulenten Zeit der Deportation und des Exils erleiden mussten. Sie zeigten mir gegenüber,
obwohl ich ein junger Mann war, einen solchen Respekt als Priester. Ich fühlte mich so klein und zeitweilig menschlich gesehen so hilflos, wenn ich mit ihrer Glaubensstärke, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe für die Kirche und die Priester konfrontiert wurde. Dies zeigte sich zum Beispiel, als ich einmal zu einer kranken Frau gerufen wurde, die eine Freundin  meiner Großmutter war. Diese Frau befand sich an der Schwelle des Todes. Als ich den Raum betrat, lag sie kraftlos da, dann lächelte sie aber, nahm meine Hand und legte sie auf ihre Wange und sprach die folgenden Worte: “Ich erinnere mich an deine Bitte um Gebet. Ich erinnere mich. Ich habe gebetet und werde auch in Zukunft für unsere Priester beten, auch nach meinem Tod…“ und mit diesen Worten auf den Lippen verstarb sie. Es gab viele solcher Momente, die mein Herz im Dienst Christi jubeln ließen. Ich könnte viel von solchen Erlebnissen erzählen, aber dies würde den Rahmen meines Lebenslaufes auf diesen Seiten weit übersteigen

In Kazachstan zu arbeiten ist sehr schwierig. Das ist die schlichte Wahrheit. Es ist ein Land, in dem der Islam vorherrscht. Die verschiedenen nationalen Zugehörigkeiten verursachen oft Schwierigkeiten. Kazachstan ist Heimat von ungefähr 120 Nationalitäten. Die Katholiken stellen eine Minderheit dar und sie sind wirklich sehr wenige. Es gibt Pfarreien, in denen die Wochentagsmessen von nicht mehr als einem oder zwei besucht werden. Manchmal  kommt sogar gar keiner. Wenn es um den Besuch des Sonntagsgottesdienstes geht, stehen die Dinge besser, aber selbst da variieren die Besucherzahlen, abhängig von der Jahreszeit und den Arbeitszeiten. Die ältere Generation, die die schmerzliche Trennung von ihrem Mutterland und den Mangel an Priester erlitt, ist sehr gläubig und eifrig im Gebet. Die mittlere Generation sagt dagegen, dass sie nicht das Bedürfnis habe die Kirche zu besuchen, zu beten oder die Sakramente zu empfangen, bzw., dass sie dazu noch nicht bereit sind.

Am 10 August 2011, wurde ich nach Tayinsha zu unserer neuen Ordensniederlassung versetzt. Gegenwärtig sind wir dort zu zweit. Es handelt sich dabei um eine Pfarrei, in der hauptsächlich Menschen beheimatet sind,  die Nachfahren der zahlreichen Exilpolen sind. Oft erzählen sie von ihrer Sehnsucht nach ihrem Heimatland, das sie niemals mehr sehen werden; sie sehnen sich nach polnischer Kultur, die sie mit den wenigen Mitteln, die sie zur Verfügung haben, zu kultivieren suchen; sie sehnen sich nach der polnischen Muttersprache.

Die Bedingungen hier sind viel schlechter als die in Karaganda: angefangen von unseren Lebensbedingungen bis hin zu den klimatischen Bedingungen. In der nahen Zukunft werden wir das Haus renovieren müssen, oder wenn möglich, über einen kompletten Neubau nachdenken müssen (im Augenblick aber haben wir weder das Eine noch für das Andere genügend finanzielle Mittel). Das Haus ist sehr alt, die Ecken haben lange Risse und auch der Rest der Gebäudestruktur ist baufällig. Nichts desto trotz müssen wir den Winter über unter den gegebenen Umständen  ausharren. Man müsste auch den Boiler ersetzen und eine Vielzahl anderer Dinge, von denen ich hier nicht berichten kann.

Erwähnenswert ist, dass derzeit auch zwei Ordenschwestern aus der Kongregation von unserer lieben Frau der Barmherzigkeit in unseren Pfarreien arbeiten. Sie leben in einem ähnlichen Haus wie dem unseren, mit dem einzigen Unterschied, dass es gerade erst seit sechs Monaten an die örtliche Wasserversorgung angeschlossen ist. Dennoch gibt es im Haus kein Bad  oder Abwasser und Kanalsystem, das Dach ist undicht und der Fußboden wird vielleicht noch ein weiteres Jahr halten... Die Toilette befindet sich draußen, was im Sommer kein Problem ist, im Winter aber bei -45°C nicht tragbar ist…Eine bedauerliche Situation für die Schwestern, an der wir aber im Moment nichts ändern können, und der kommende Winter wird  gleich streng sein wie der Vergangene. Wie auch immer, Armut ist und wird auch in Zukunft das sein, womit wir am meisten zu kämpfen haben.  

Wir haben vier Pfarreien, die wir betreuen, sowie auch eine Pfarrkirche. Zwei der Orte sind typisch polnische Dörfer. In einem zum Beispiel gibt es 400 Häuser mit polnischen Bewohnern. Regelmäßig reisen wir in diese Dörfer um uns mit jungen Leuten,  Kindern und den Kranken  zu treffen. Niemals zuvor habe ich unter den Menschen ein so großes Verlangen nach einem Priester, dem Wort Gottes und den Sakramenten gefunden, als hier in diesen Dörfern und draußen in der Steppe.

Die Jungen gehen meist nach Polen zum Studium und kehren nicht mehr zurück. Es sind deshalb meist die  Älteren, die in den Pfarreien zurück bleiben und von denen viele krank sind. Seit Beginn dieses Jahres sind allein aus unseren Pfarreien sieben Familien nach Polen ausgesiedelt; eine hohe Zahl. Wir fragen uns immer wieder: wie können wir junge Menschen für die Kirche begeistern, wie können wir mit den Eheleuten arbeiten, wie können wir die Erwachsenen erreichen, so dass sie ein fester Teil der Kirchengemeinde vor Ort werden und sich in ihr einbringen. Wir halten Ausschau nach Gelegenheiten um sie zu ergreifen , wir bitten Gott um Orientierung, wir warten…

Es gibt hier zwar auch eine orthodoxe Kirche und  eine Moschee, aber ich bin überzeugt, dass wir diesen Menschen am meisten anzubieten haben. Wenigstens sehe ich das so. Wir predigen das Wort Gottes und wir führen die Arbeit unserer Vorgänger weiter. Wir verkünden das reiche Erbarmen Gottes, einen Gott, der auf uns wartet, der uns umarmt, der niemanden zurückweist. Ich möchte hier erwähnen, dass es bis zum nächsten Priester 40 oder 70 km sind (abhängig von der Richtung, die man wählt).

Dies ist unsere Situation, wie sie sich zeigt
es ist klar, dass unsere Not groß ist, unsere Mittel dagegen aber stark begrenzt sind. Wir leben von der Hilfsbereitschaft  der Menschen, die sensibel sind für die Nöte anderer. Deshalb bitten wir Menschen guten Willens unsere Missionsarbeit zu unterstützen. Alle, die uns in dieser wichtigen Arbeit draußen in den Steppen dieses weiten Landes helfen wollen, finden hier unten unsere Bankverbindung in Polen:


Bankname:  BANK PEKAO S.A.
                    ul. Kosmonautów 14
        62-510 Konin


Beneficary: Alexey Mitsinskiy
              ul. Olimpijska 12
            67-200 Głogów

Kto-Nr. / Account (IBAN):  PL90124011831978001039922073

SWIFT (BIC):   PKOPPLPW



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Möge Gott Sie segnen.
Wir verbinden diesen Wunsch  mit einem
von Herzen kommenden Dank für Ihre Spenden und der Versicherung
unseres täglichen Gebetes für unsere Wohltäter.



Im Gebet und in Dankbarkeit verbunden

Pater Alexey Mitsinskiy MIC

 
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